GLAUBE     HOFFNUNG     TRIEBE



Das Programm Zur Person Interview Presse Termine Musik Photos Video Gästebuch Kontakt





Reinheimer Satirelöwe 2008
Preisträger
Reinheimer Satirelöwe
2008
Interview

Worum geht es in GLAUBE HOFFNUNG TRIEBE?

Um die alltäglichen Katastrophen.Politische und private. Es geht um menschliche Schwachstellen, Unzulänglichkeiten und Schattenseiten. Es geht also um Unterhaltung. Der Humor erspart es dem Gewissen, Mitleid zu empfinden. Sigmund Freud meinte, das wäre in Ordnung so.


In ihrem Programm gibt es Instrumentalmusik. Warum?

Die Erfahrung zeigt, der Mensch im 21. Jahrhundert kann sich im Schnitt nur noch 15 Minuten am Stück konzentrieren, dann braucht er eine kleine Verschnaufspause.Eine Kritikerin hat einmal geschrieben: "Wie um Schmerzen zu lindern, die sein provokanter Blick auf die Gesellschaft hinterlassen hat, spielt Masuth zwischendurch immer wieder ruhige Klavierstücke, die all das wieder gut machen, was er mit seinem gesellschaftskritischen Spiegel reflektiert hat." So kann man es auch sagen.


Sie haben mit einer Regisseurin zusammengearbeitet.

Ja, mit Hilde Schneider


Die Co- Autorin und Regisseurin von Georg Schramm.

Genau. Ohne Hilde Schneider würde das Programm nicht so da stehen.


Was will Ihr Kabarettprogramm im Volk, dem Sie so eindringlich aufs Maul schauen, bewirken oder verändern?

a: Unterhalten - und zwar gut;
b: Bewußt machen - und zwar gründlich;
c: erschrecken machen vor unserer eigenen Gleichgültigkeit


Würden Sie sich demnach als Wächter der Moral bezeichnen?

Wächter der Moral klingt nach Fulltime-Job und irgendwie auch schlecht bezahlt; zwei Dinge, die ich nie wollte in meinem kleinen Leben. - Heißt es nicht auch, das Moralische versteht sich von selbst ? Ein Wächter der Moral wäre also demnach ein Wächter über das Selbstverständliche. Und das Selbstverständliche, ich glaube man könnte auch sagen das Gute ist ja auch gar nicht schlechthin selbstverständlich oder schlechthin gut. Deshalb gibt es auch nicht die Moral, sondern verschiedene Moralauffassungen in einer pluralistischen Gesellschaft. Das Selbstverständliche und das Gute sind relativ, weil hier auch immer impliziert werden muß, gut in welcher Situation? Oder gut für wen? Gefragt wird allerdings fast ausschließlich: Ist das gut für mich? Wie kann mir etwas nützen? Und dennoch gibt es bestimmte Handlungsweisen, die sind schlichthin besser als andere und nicht nur besser für jemanden; ins Kabarett gehen zum Beispiel.


Wie gehen Sie vor, wenn Sie nach neuen Ideen für ein Kabarettprogramm Ausschau halten?

Gehen meistens schon gar nicht; eher fahren, vorfahren, der Welt vorgefahren werden, und sitzen, hier sitzen und da sitzen, gerne auf harten Orgel- und bequemen Klavierbänken, sitzenbleiben, irgendwas vorsitzen; in der Welt sitzen und gucken, sich was angucken, mit Frau Masuth und T. und M. oder sich auch mal jemanden ausgucken, den man schön ärgern oder liebhaben kann; und liegen, einfach mal liegen bleiben und liegen lassen was irgendwie geht, oder sich ´mal was schönes vorlegen lassen, ein lustiges Magazin, oder ein flottes Computer- Handbuch, egal, Hauptsache nach den alten Rechtschreibregeln und natürlich lehnen, sich zurücklehnen und hören, anhören, immer wieder Sings again? von Chet Baker, zuhören, am liebsten Menschen mit reizenden Sprachfehlern und versuchen weg zu hören, wenn Melodien von Andrew Loyd Webber unvermeidlich sind, auf jeden Fall aber immer wieder: ganz oder gar nicht.


Ist Kabarett für Uli Masuth also ein Spiegel der Zeit?

Durchaus, aber nicht im Verhältnis eins zu eins. Beim Kabarett geht es ja nicht um nackten Realismus, nicht um Wirklichkeit, sondern um Wahrheit. Diese Wahrheit durch Überhöhung und Pointierung in einer Art Zerrspiegel auf die Bühne zu bringen, darin sehe ich meine größten Verdienstmöglichkeiten.


Was muß ein Kabarettist nach Ihrer Erfahrung mit (auf die Bühne) bringen, um erfolgreich zu sein?

Ein brillantes Management. Sich. Eine große Lust auf der Bühne zu stehen. Besessenheit. Und immer wieder: Ein brillantes Management.


Welche Anforderungen haben Sie an Ihr Publikum?

Es soll kommen und sich einlassen.
Xmas-choir Archiv Impressum

letzte Aktualisierung: 16.02.2009