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Das Progamm
In der Urteilsbegründung der Jury des "Reinheimer Satirelöwen" heißt es über Uli Masuth, den Gewinner 2008 in der Sparte Solokabarett:
"Masuths Bühnenfigur strotzt nicht nur vor Authensität und Präsenz, er beeindruckte die Jury auch durch seinen angenehm intellektuellen Umgang mit dem Ungesagten und der selten gewordenen Fähigkeit, unterhalten zu können, ohne komisch sein zu müssen.
"Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei, aber die Liebe ist die Größte unter ihnen." Ein toller Slogan, den Apostel Paulus da aufs Papyrus gebracht hat. Prima ausgedacht, keine Frage. Klingt heutzutage allerdings schon ziemlich "old school". "Liebe", das hat nix mehr mit Realität zu tun. Jede dritte Ehe in unserem Land wird geschieden. Noch eine Heirat und unser ehemaliger Außenminister liegt gleich auf mit Heinrich VIII.
Die Triebe bringen Schwung ins graue Einerlei. Das wissen wir spätestens seit Siggi Freud. Und bitte, lieber Leser, wie trist wäre der globale Alltag ohne den "Krieg-Spielen-Trieb" eines G.W. Bush, wie grau die Bundesrepublik Jammerland ohne den "Selbstdarstellungs- Trieb" eines Guido Westerwelle, wie unsäglich viel ärmer unsere Hauptstadt ohne den "Quassel- Trieb" von Talk- Tycoonen wie Jean Baptiste Kerner? Bilder wie aus der Apokalypse des Johannes. Ohne Triebe macht das Leben nur halb so viel Spaß.
Verkürzt dargestellt? Stimmt, aber das Leben ist kurz und Zeit wird im Dutzend auch nicht billiger.
Ein Kabarettabend mit Klaviermusik. Ohne Gesang. Politisch
Regie: Hilde Schneider
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